Chronischer Spannungskopfschmerz und chronische Migräne

Ursachen und Risikofaktoren von chronischer Migräne und chronischem Spannungskopfschmerz

Migräne ist eine der häufigsten Kopfschmerzerkrankungen. Die meisten Migräneanfälle erleiden Personen zwischen dem 35. und dem 45. Lebensjahr, wobei Frauen in dieser Lebensphase viel häufiger betroffen sind als Männer. Auch bereits vor Einsetzen der Pubertät tritt Migräne auf, dabei ist die Häufigkeit zwischen Jungen und Mädchen gleich verteilt.

Worin die Ursachen von chronischer Migräne liegen, ist nicht eindeutig bekannt. Der bisherige Stand der Forschung deutet darauf hin, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, um eine erhöhte Anfälligkeit für Migräne und Migräneattacken hervorzurufen. Es wird davon ausgegangen, dass eine Veranlagung für Migräne erblich bedingt sein kann.

Die Ursachen für chronischen Spannungskopfschmerz können sehr vielfältig sein. Meistens kann deswegen keine eindeutige Ursache gefunden werden. Risikofaktoren für Spannungskopfschmerzen sind beispielsweise starke psychische Belastungen oder Veränderungen an der Halswirbelsäule. Individuelle Auslöser der Schmerzen zu identifizieren, ist Bestandteil der Therapie.

Symptome von Migräne und Spannungskopfschmerz

Migräne äußert sich in heftigen, häufig einseitigen pulsierend-pochenden Kopfschmerzen, die in Attacken auftreten und bei Bewegung an Intensität zunehmen. Bei einem Drittel der Betroffenen schmerzt der gesamte Kopf. Die Intensität der Schmerzen kann sich von Migräneanfall zu Migräneanfall unterscheiden, die Dauer einer Migräneattacke beträgt zwischen 4 und 72 Stunden.

Neben den Schmerzen werden Migräneattacken häufig von weiteren Symptomen begleitet. Dazu gehören Appetitlosigkeit – die fast immer auftritt – sowie Übelkeit bis hin zum Erbrechen und (Über-)Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und bestimmten Gerüchen. Bei Kindern äußert sich Migräne in manchen Fällen ohne Kopfschmerzen nur mit starker Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.

Spannungskopfschmerz zeichnet sich durch einen drückenden, nicht pulsierenden Schmerzcharakter aus. Chronisch ist der Spannungskopfschmerz, wenn er an mehr als fünfzehn Tagen eines Monats oder an mehr als der Hälfte der Tage eines Jahres auftritt.

Während Betroffene in der Regel arbeitsfähig sind, erfahren sie dennoch eine erhebliche Einschränkung der Leistungsfähigkeit. Die psychische Belastung kann sehr stark sein und zu Depressionen führen, wodurch sich weitere negative Auswirkungen auf die Persönlichkeit Betroffener ergeben.

Diagnostik von Migräne und Spannungskopfschmerz

Die Diagnose von Migräne erfolgt im Arzt-Patienten-Gespräch. Dabei stellt der Arzt dem Patienten einige Fragen und erhält durch die Antworten Hinweise, die in den allermeisten Fällen eine sichere Diagnose ermöglichen. Während Betroffene häufig erwarten, dass zusätzliche diagnostische Verfahren wie Bildgebung oder Messung der Hirnströme bei der Diagnostik hilfreich sind, bringen diese im Regelfall keinen zusätzlichen Nutzen und sind deswegen nicht nötig.

Auch für die Diagnostik bei Spannungskopfschmerzen stellt der Arzt dem Patienten einige Fragen und untersucht ihn körperlich. Dabei wird beachtet, dass die Symptome bei Spannungskopfschmerzen häufig unspezifischer als bei Migräne sind und dass es verschiedene andere Erkrankungen gibt, die ausgeschlossen werden müssen.

Therapie und Behandlung von Migräne und Spannungskopfschmerz

Für die Behandlung von Migräne stehen einerseits Medikamente zur Verfügung, die bei Einsetzen einer Migräne gegen den Schmerz eingenommen werden können, und andererseits auch Medikamente, die vorbeugend dauerhaft eingenommen werden können.

Wann sollten Betroffene wegen chronischer Kopfschmerzen oder Migräne einen Arzt aufsuchen?

Wer dauerhaft an Kopfschmerzen oder Migräne leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Im Gespräch mit dem Arzt erhalten Betroffene umfassende Informationen über die eigene Erkrankung und auch über mögliche Behandlungsoptionen. Bereits durch ein besseres Verständnis für die Erkrankung und das Wissen um Therapiemöglichkeiten fühlen sich Betroffene oft weniger hilflos und erfahren neue Lebensqualität.